Tiffany Sexy Valentine - Band 03 by Tiffany

Autor:Tiffany [Tiffany]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, General, Erotica, Anthologies (multiple authors)
ISBN: 9783733752606
Google: ZmVMCwAAQBAJ
Herausgeber: CORA Verlag
veröffentlicht: 2016-01-05T22:18:22.355000+00:00

9. Kapitel

„Das war ja eine ganz schöne Rede, Mann.“

Josh erschrak, als er die Stimme hinter sich hörte. Erst jetzt fiel ihm die Couch hinten im Lager ein, auf der Nick, einer seiner Köche, sich oft für eine Weile hinlegte, während er darauf wartete, dass seine Frau ihn abholte.

Super! Nun war er nicht nur schockiert und traurig, nun war sein Liebesleben auch noch gleich das Gespräch der Stadt.

„Waren das gute oder schlechte Neuigkeiten?“, wollte Nick wissen.

„Wie bitte?“

Nick zuckte die Schultern. „Wenn ein Mann den Laufpass bekommt, weiß man nie, ob die Frau ihm das Herz aus dem Leib reißt oder ob sie ihm einen Gefallen tut. Was von beiden ist es?“

Josh musste einen Moment überlegen. „Ich bin mir nicht sicher“, bekannte er.

Sein Bauchgefühl? Kitty Clayborn hatte ihm soeben das Herz aus dem Leibe gerissen, es durch den Fleischwolf gedreht, es mit Arsen gewürzt und es ihm dann auf einem Silbertablett serviert. Aber aus Erfahrung wusste er, dass es immer gut war, wenn eine Frau die Beziehung beendete. Das war sauber und einfach. Keine bitteren Gefühle. Eine virtuelle Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei – Karte – diesmal nicht im Spiel Monopoly, sondern im Spiel des Lebens. Außerdem war es in der Vergangenheit immer so gewesen, dass Josh meist schon weitergezogen war, wenn eine Frau einen Schlussstrich unter ihr Verhältnis zog.

Außer dass er diesmal kein Bedürfnis gehabt hatte weiterzuziehen. Und diesmal fühlte es sich alles andere als gut an.

„Ich tippe darauf, dass sie dir einen Gefallen getan hat“, mutmaßte Nick. „Diese Frau ist so verliebt in dich – hätte sie nicht diesen Pakt mit ihren Freundinnen, wärst du doch geliefert.“

Josh runzelte die Stirn. „Wovon redest du? Sie hat nie etwas von Liebe gesagt.“

„Du musst zwischen den Zeilen lesen, Mann.“

Fassungslos starrte Josh Nick an. Nick war ein Althippie, dreißig Jahre älter als Josh. Hatten die ganzen Drogen, die der Mann in den Sechzigern konsumiert hatte, ihm jetzt das Hirn aufgeweicht?

„All das, was da zwischen den Zeilen steht“, wiederholte Josh tonlos. „Das hast du da hinter den Dosen mitbekommen?“

„Ich habe gehört, was ich gehört habe. Und lass es dir von einem Mann sagen, der schon mit Frauen zu tun hatte, als du noch in den Windeln lagst: Die Frau war nicht glücklich darüber, die Sache mit dir zu beenden.“

Nicks Vermutungen beiseiteschiebend, eilte Josh zurück in die Küche. Sein Herz schmerzte, und er war im Kopf viel zu wirr, um sich auf das Kochen konzentrieren zu können, aber er versuchte es dennoch. Sich in die Arbeit zu vergraben war immer die beste Medizin für ihn gewesen. Sobald es Probleme gab, benutzte er seinen Job, um sich abzulenken und Abstand zu gewinnen. Und irgendwann sah er dann die Lösung klar vor Augen. Aber an diesem Abend wollten keine Lösungen kommen und nach einer Stunde hatte er nichts weiter erreicht als zwei verbrannte Hähnchen und ein verdorbenes Nudelgericht. Außerdem hatte er seinen besten Mitarbeiter im Service angebrüllt.

Das konnte nicht gut sein.

Ganz gleich, wie oft er die Situation im Geiste hin und her wälzte und versuchte, sie zu verstehen – er landete immer wieder am selben Punkt: Die Beendigung ihrer Beziehung war nicht richtig.

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